Vor ungefähr einer Woche musste ich leider Bekanntschaft mit einer negativen Seite von Ghana machen: Malaria!
Letzten Mittwoch fing es an. Ich fühlte mich extrem schwach und müde und hatte leichte Gliederschmerzen, deshalb legte ich mich ins Bett und ich spürte schon langsam, dass ich Fieber bekomme, Und so war es. Mit meinem Vorgänger Patrick, der auch genug Erfahrung mit dieser Krankheit machte, fuhr ich danach in ein nahegelegenes Krankenhaus, da alle Anzeichen für Malaria standen.
Im Krankenhaus wurde mir im Labor durch einen Pickser in den Daumen Blut abgenommen und untersucht. Nach einiger Zeit bekam ich die Bestätigung. Mein Blutt war infiziert mit Malariaparasiten, die durch einen Stich der Anophelesmücke übertragen werden.
Der Arzt verschrieb mir 2 verschiedene Medikamente zum einehmen und ich kehrte zurück nach Hause.
Die erste Nacht war nicht sehr angenehm. Die zweite Nacht war noch schnlimmer, da ich zuerst starken Schüttelfrost hatte,dann Erbrechen musste und mitten in der Nacht noch einmal mit starken Nieren und Magen bzw. Oberbauchchmerzen aufwachte. Noch dazu kam sehr hohes Fieber (39,5 Grad C).
Am nächsten morgen ging es wieder ins Krankenhaus und dort musste ich auf Grund meines Zustandes auch für die nächsten 2 Nächte bleiben.

Der malariakranke Martin im Krankenhaus mit Infusion. Keine Sorge es geht mir wieder gut :)
Der schlechte Verlauf der medikamentösen Behandlung meiner Malariaerkrankung kommt vermutlich daher:
Einige von euch wissen, dass ich als Prophyla
xe Artemisia Annua zu mir nahm, ein Mittel, dass aus der Traditionell Chinesischen Medizin kommt und in Österreich nur in wenigen Apotheken erhältlich ist, bzw. Nur unter Insidern bekannt ist.
Nun, ich hatt dem Doktor gesagt, ich nehme ein gewisses Kraut als Prophylaxe, aber sagte ihm nicht den Namen davon, weil ich dachte hier in Ghana fangen die nichts mit diesem Mittel an. Da hab ich sehr falsch gedacht, denn ich bekam genau diesen Wirkstoff als Malariabehandlung verschrieben, nur in medikamentöser Form mit dem Namen ARTENEX.
Deshalb glaube ich, da ich Artemisia ja schon als Prophylaxe genommen habe, der Wirkstoff des Medikaments, der eben gleiche Wirkstoff bei mir wirkungslos war.
Wie auch immer,...
Ich lag im Krankenhaus und bekam eine intravenöse Infusion mit dem Wirkstoff Chinin (Quinine auf Englisch). Es war ziemlich interessant, den schon 30 Minuten nachdem der Wirkstoff in meinem Körper geleitet wurde, fühlte ich mich um Welten besser.
Das Kopfweh und das Fieber verschwanden sehr rasch.
Später erfuhr ich, dass Chinin der älteste und stärkste Wirkstoff gegen Malaria ist und schon seit hunderten von Jahren bekannt ist. Im Internetlexikon laß ich nach, dass der Wirkstoff aus der sogenannten Chinarinde gewonnen wird und bitteren Geschmack hat. Der selbe Stoff ist auch in Getränken wie Tonic Water oder Schweppes Bitterlemon vorhanden. Diese Getränke wurden laut Lexikon in Afrika ursprünglich als Malariaprophylaxe konsumiert.
Nach dem Krankenhausaufenthalt musst ich noch bis gestern Früh Chinin in oraler Form einnehmen und dementsprechend fühle ich mich noch relativ schwach. Das Medikament ist sehr stark und schmeckt wirklich sehr bitter.
....BITTER
war auch die Tatsache, dass ich auf Grund der Malaria wertvolle Arbeitszeit und Vorbereitungszeit für die vergangene allererste Schulwoche verlor. Ich konnte leider nicht vollen Einsatz bringen und somiit war dieser erste Woche meiner eigentlichen Arbeit hier noch nicht sehr intensiv.
Ich kann deshalb noch nicht viel über den Schulbetrieb und meine Aufgabenfelder rundherum erzählen bis auf wenige Eindrücke.
Ich habe trotz der körperlichen Schwäche ein bisschen unterrichtet und kann sagen, dass es mir sehr Spass gemacht hat und es eine sehr aufregende und interessante Sache ist vor einer Klasse zu stehen und Wissen zu vermitteln
Mein Eindruck ist auch, dass das gesamt Projekt „Computer Technology“ und die Arbeit von uns 4 österreichischen Volontären in diesem Bereich extrem viel an Potential hat.
Doch viel mehr kann ich im Moment selber noch nicht dazu sagen, da ich selber erst in den ganzen Prozess reinkommen und Erfahrungen sammeln muss.
Eins kann ich aber mit sicherheit sagen, die nächste Woche wird sehr intensiv und anstrengend, deshalb sitz ich gerade hier im Bungalow, erhole mich von den Malariastrapazen und schreibe Berichte, während meine österreichischen Zivikolleggen nach Kumasi (2 Stunden entfernt) auf ein Begräbnis gefahren sind. Dorthin sind wir von einem Lehrer der Schule eingeladen worden, den sein Schwiegervater ist kürzlich verstorben.
Bevor sie abgefahren sind hab ich noch ein Foto von den feschen Burschen gemacht damit ihr mal seht mit wem ich es hier zu tun hab! Kamote Haxn!!! :)

Marian, Ludwig und Benedict (links nach rechts)

once again!

Unser Vorgänger Patick bringt den neuen Kühlschrank.
Am 20. sep. ist er nach Austria geflogen, we all miss him paaaaa

Martin, unser Assistent und Patrick während dem ausmisten der alten Volontärskleider

Martin Bibini (schwarz) und Martin Obrun(weiß).
Man achte auf mein lustiges T-shirt! Bush Taxi!
Übrigens ist unsere Hauskatze seit 18. September stolze Mutter von 4 Katzenbabys!
Hier ein Beweisfoto von den noch blinden Katzalan.

sweet cats!!!
1 Kommentar:
Bapa (Kannada), wuerde man bei uns sagen; du Armer!, du musst dir aber auch den Tonfall dazudenken; mitfuehlendend, aber nicht mitleidig.
Liebe Gruesse vom anderen anderen Ende der Welt,
Johanna Miss
Mzee
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