Dienstag, 18. November 2008

Spendenaufruf für Stipendien am DBVTI

Wer sind wir und was machen wir?

Wir sind vier österreichische Zivilersatzdiener, die mit der Unterstützung von „Jugend eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich“ Entwicklungszusammenarbeit in Ghana leisten. Unsere Namen sind Ludwig Bachmayer, Benedict Simlinger , Marian Aschenbrenner und Martin Rothe . Unsere Aufgabe im Projekt ist es, die Schüler auf das Berufsleben in der Computerbranche vorzubereiten und praktische Fähigkeiten sowie Erfahrungen zu vermitteln. Bestätigung für die Bemühungen der Volontäre sind die Absolventen dieser Schule, die nach ihrer Ausbildung den Eintritt in das Berufsleben mehr als erfolgreich gemeistert haben.


Das Projekt

Das „Don Bosco Vocational/ Technical Institute“ ist eine Berufsschule, die Jugendlichen nach Abschluss der „Junior Secondary School“ (das entspricht der Unterstufe in Österreich) die Möglichkeit bietet, ihre Ausbildung fortzusetzten um bessere Chancen in der Zukunft zu haben. Es werden die Kurse „General Agric“, „Building & Construction“, „Graphics & Arts“, „Secreterial Studies“ und „Computer Technology“ angeboten, wobei die zwei letztgenannten Kurse von uns Volontären betreut werden. Die Schule wird von den Salesianern geleitet. Sie folgen dem Leitmotiven Don Boscos, der für nachhaltige Arbeit mit Jugendlichen steht.
Was passiert mit dem Geld

Das Geld wird für Stipendien benutzt, die an vielversprechende, motivierte aber finanziell benachteiligte SchülerInnen vergeben werden. Dadurch hoffen wir dem Potential, das in diesen jungen Menschen steckt, Raum zur Entfaltung zu geben da anderenfalls viele Schüler gezwungen sind von der Schule abzugehen um Geld zu verdienen.

Spendendaten

Konto: PSK-Kontonummer: 92.083.767

BLZ 60 000

Kennwort: Stipendien Ghana

Samstag, 15. November 2008

Ata


Seit über einem Monat habe ich mich nun nicht mehr gemeldet, deshalb wird es Zeit mal zu berichten, was sich so tut hier in Ghana.
Wenn mir der Computer ein bissl Freiraum gibt, nutze ich die Zeit um in die ghanaische Kultur einzutauchen oder die umliegenden Orte näher kennenzulernen, Freunde zu besuchen, die ich mitlererweile gefunden habe.


Einer davon ist Ata. Sein voller Name ist Alfred Ata Kofi Ansu.
Jeder Ghanaer hat im Prinzip drei Namen.
Einen englischen wie Alfred.
Einen Tagesnamen wie Kofi für Freitag (Fiada ist gleich Freitag in Twi)
Und einen Familiennamen wie Ansu oder Asare.
Ata steht fuer Zwilling. Das heisst Ata hat ebenfalls eine Zwillingsschwester, die Ataa genannt wird.
Es gibt noch mehr Einzelheiten über ghanaische Namen, jedoch kenne ich mich dann doch nicht so genau damit aus...

Ata habe ich kennengelernt, als ich eines Tages sein Musikgeschaeft aufgesucht habe. Er hat mich damals eingeladen zur Probe seiner Culture Group zu kommen.
Leider habe ich nie die Zeit gefunden doch an einen schoenen Samstag Nachmittag im Oktober nahm ich mir endlich die Zeit.
Ich besuchte Ata in seinem Geschaeft als er gerade Gitarrenkabel zusammenlötete. Als er fertig war meinte er, er müsse zu einem Chief gehen und mit ihm was aushandeln und er will, dass ich ihn begleite. Gesagt getann.
Wir spazierten durch die Strassen ueber einen grossen Platz auf dem die riesige Bäume stehen, die viel Schatten geben, was diesen Platz zu etwas besondere macht. Wie ich danach noch erfuhr finden auf diesem Platz sehr oft Feirlichkeiten, wie Begraebnisse statt.
Wir kamen zu einem Haus mit winziger Terrasse aus dem ein kleiner, ehrwürdiger alter Mann herauskam und uns bittete Platz zu nehmen.
Ata meinte ich solle einen Blick in das Haus werfen, um die Stüle der Ältesten zu bewundern,die dort standen. In dem kleinen Raum standen viele aufwändig geschmückte grosse Stühle, auf denen die Chiefs der Stadt Platz nehmen, wenn sie etwas zu bereden haben.
Dann fingen die beiden an zu verhandeln. Ata solle auf einem Fest des Roten Kreuzes in Sunyani mit seiner Culture Group auftreten. Die Performance einer Culture Group besteht aus verschiedensten Rhythmen gespielt auf Trommeln und anderen Perkussionsinstrumenten und dem dazugehörigen Tanz.
Das Palaver, von dem ich leider nur wenig verstand, dauerte seine Zeit. Währendessen beobachtete ich das ruhige, Strassenleben von der kleinen Terrasse aus.
Ich beobachtete ein kleines Maedchen wie es ihren Hausarbeiten nachging. Wie sie pflichtbewusst die Waesche wusch, die Schuhe putzte, die Kleidungsstücke aufhing und immer wieder nach dem Essen schaute, welches sie auf einen kleinen Kohlekocher zubereitete.
Als Ata fertig war, machten wir uns auf die Suche nach einem Bookshop, denn ich wollte mir Twi Schulbücher kaufen für Kinder der Primary School um meine Twi Kenntnisse endlich voran zutreiben. Bis wir die Bücher fanden verging einige Zeit, denn wir besuchten auf der Tour durch Sunyani noch Ata s Bruder, der uns auf Fried Yam (fritierte Yamwurzel) einlud, eine meiner Lieblingsspeisen!
Jedenfalls war ich dann stolzer Besitzer von drei Twi Büchern die mich an meine eigene Volkschulzeit erinnerten aber perfekt für mich als Anfänger passen.
Wir waren hungrig, deshalb kauften wir uns an der Strasse 2 schoene Portionen Rice mit Stew. Mit unserem Essen setzten wir uns dann gemütlich auf den Balkon vor Ata s Geschäft, dass sich mitten im Zentrum im ersten Stock eines Hauses an einer der Hauptstraßen befindet. Von dort oben aus hat man einen sehr schönen Blick auf das Treiben, das ständige Kommen und Gehen unten auf der Straße.
Die Boys mit ihren Schubkarren, die Lasten hin und her transportieren, die unzähligen Taxis, die hier in Ghana das Strassenbild bestimmen und sich wie emmsige Bienen im Straßenverkehr tummeln und hupen um Kundschaft aufmerksam zu machen. Frauen und Mädchen die ihre Waren auf den Kopf durch die Gassen tragen und die Straßen überqueren, auf der Suche nach Abnehmern. Ab und zu hört man ein lautes tssszzszszs. Einen scharfen Zischlaut, welches den Händlerinnen ein Zeichen gibt, dass sie gebraucht werden und herkommen sollen.
Auch ich gehe nach unserer Hauptspeise hinunter und kaufe ein Mädchen von vielleicht 7 Jahren ein paar geschälte Orangen ab. Sie nimmt ruhig das Tablett vom Kopf, schneidet die Orangen an einem Ende ein und nimmt dann dankbar die 20 pesewas entgegen.
Die Orangen werden hier in Ghana meistens in geschälter Form verkauft und dann ausgedrückt, ausgesaugt und so getrunken. Das ist die beste Erfrischung an einem heißen Nachmittag.

Nach dem wir uns stärkten, begannen wir zu musizieren. Ata packte eine Gitarre aus, eine qualitativ zwar sehr schlechte (Fander statt Fender, made in China) aber immerhin eine Gitarre.
Er fing an ein wenig zu klimpern, ghanaische Oldtimer, wie man sie nennt. Das heißt klassischer ghanaischer High Life.
Ata lernte mir ein Lied mit dem Namen Je wu Jim, was so so viel heißt wie:
We have a funeral!

Ein Begräbnislied also. Von diesen Liedern gibt es sehr viele, den es ist üblich bei Begräbnissen diese Lieder zu singen, seiner Trauer und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen.
Ich lernte die Melodie die sehr schön melancholisch und eingängig ist. Dann begannen wir zusammen zu singen. Wobei immer einer von uns den Vorsängerteil übernahm.
Je nachdem wie der Vorsänger die Melodie wählt müssen die Backers, also der Chor darauf antworten.
Es war der 24. Oktober. Die Musik hat mich an diesem Nachmittag sehr berührt, da ich in ihr die Gegenwart meiner Großmutter, Annelies Rothe, spürte. Meine Oma ist an ihrem 88. Geburtstag, am 15. Oktober 2008, verstorben und wurde am Tag vor dieser Begebenheit in Maria Wörth beigesetzt.

Es war ein schöner Tag. Danke!




Montag, 29. September 2008

Work

Hallo aus Ghana!!!

Morgen am Dienstag den 30. September ist ein nationaler Feiertag hier in Ghana, das heißt wir haben keinen Schulbetrieb, weil die muslimische Bevölkerung in Ghana das Ende der Fastenzeit (Ramadan) feiert. Das Zuckerfest (Seker bayram in der Türkei).

Ich nütze diese Gelegenheit utm euch auf dem laufenden zuhalten was so in den ersten Schulwochen passiert ist und wie mein "Alltagsleben" welches sich langsam einstellt aussieht.

Ich unterrichte das Fach Software in 2 Klassen: Computer Technology (CT ) 1 und 2 und tdas Fach Business Management nur in CT 1.
Der Ausbildungszweig CT beeinhaltet ausserdem die Fächer Hardware und Mathematik.
Das Fach Computer Technology beinhaltet den Bereich Software und Word Processing (Textverarbeitung) bzw. Typing (10 Fingersystem).
Der Lehrstoff im Softwarebereich richtet sich nach dem Lehrplan des ICDL und hierbei komme ich schon zu einem großen Thema: der ICDL!

ICDL ist die Abkürzung für International Computer Driving Licence also zu Deutsch: Internationaler Computerführerschein.
Wie es der Name schon sagt, ist es Ziel dieses Zertifikats den Schülern das Basiswissen über Computer Programme von Microsoft Windows zu vermitteln.
Der ICDL ist in 7 Modulen aufgebaut

- Grundlagen der Informationstechnologie
- Managing files (Windows Grundlagen)
- MS Word
- MS Excel
- MS Access (Datenbank)
- MS Powerpoint (Präsentationen)
- Internet, Communication and E-mail

Mein Ziel ist es meinen Students im Laufe von 2 Jahren dieses Wissen zu vermitteln. Im Idealfall sollen sie auch die Examen für den ICDL schreiben, sodass sie ein Zertifikat dafür bekommen.
Das gute am ICDL ist, das er einen hohen Standard hat und vorallem, das er international anerkannt ist. Aufgrund des steigenden Bedarfs an Computertechnologie und der wachsenden Wirtschaft in Ghana, hat die Ausbildung die unsere Schule anbietet einesehr gute Zukunfstperspektive. Das Wissen wie man einen Computer bedient, in zusammenbaut, das Betriebssystem installiert, in repariert oder Netzwerke errichtet ist immer mehr gefragt und ehemalige students die mit der Ausbildung fertig sind haben teilweise sehr gute Arbeitsplätze bekommen.
2 von diesen students Isaac und Martin, sind zur Zeit als "Praktikanten" in unserer Schule angestellt. Sie unterstützen uns, die österr. Volontäre bei der Arbeit. Teilweise wird auch schon Arbeit von ihnen übernommen und wir versuchen sie durch praktische Erfahrung immer mehr zu fördern.
Isaac unterstützt mich und meinen Kollegen Ludwig beim Softwareunterricht. Wir arbeiten gemeinsam Unterrichtspläne aus und teilweise gebe ich ihm schon Verantwortung über den gesamten Unterricht und assistiere nur. Das heißt vorallem, das ich den schwachen Schülern, die teilweise noch keinen Kontakt mit Computern hatten Hilfestellung gebe.

Der Unterricht läuft bis jetzt sehr gut, vorallem weil unsere VorgängerVolontäre eine Beamer installiert haben, mit dem wir die Vorgänge und Arbeitsschritte sehr gut erklären können.
Die Schüler machen sich auch ziemlich gut, nachdem ich heute eine kleine Wiederholung machte und die Schüler "an die Tafel" geholt habe war ich sehr zufrieden mit ihnen.

Mein zweiter großer Arbeitsbereich ist die Organisation eines ICDL Kurses für externe Studenten.
Dazu ist es wichtig zu sagen, das unsere Schule das DON BOSCO VOCATIONAL TECHNICAL INSTITUTE ein ICDL Training and Testing Center ist. Eines von 3 oder 4 ins ganz Ghana und das einzige in der Region.
Leider hat es bei der Organisation kleine Probleme gegeben, da unsere Kontaktperson, die verantwortlich ist für die Installierung der Test- und Lernsoftware bis heute nicht aufgetaucht ist. Dies hätte schon anfang September passieren sollen, vor Schulbeginn.
Nichtsdestotrotz sollte er morgen auftauchen und wir beginnen next week mit dem Kurs.
Mir fällt es grad ein bissl schwer deutsch zu schreiben because i stick to englisch ich bin schon voll im Englisch drin.
Für diesen Kurs muss natürlich Werbung gemacht werden und für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit und Organisation bin ich auch verantwortlich. Plenty work to do. Bei dieser Arbeit unterstützte mich ein ganz netter und kamoter Typ namens Allhassan, der Sekräter der Schule ist und auch einiges vom ICDL business übernehmen soll, gradually gradually!
Es geht im Moment alles ein bissl drunter und drüber und es gibt viel zu tun.
Das gute an dem externen Kurs ist, dass er eine gute Geldquelle für unser Projekt ist. Mit diesem Geld können wir hoffentlich sobald wie möglich unseren 2 Computerraum verbessern, den im Moment ist es schwer dort mit 20 Leuten zu unterrichten, weil einige PCs
schon zu alt sind und nicht mehr funktionieren. Das macht den Unterricht wirklich mühsam und es geht kosbare Zeit verloren. Ausserdem fehlt uns für diesen Raum noch ein Beamer, der aber schon unterwegs ist aus Österreich (hoffentlich Patrick:))

Nun ja, leider gibts noch keine Fotos aber bald, versprochen.

Also dann, Fortsetzung folgt,
all the best
Martin

Sonntag, 21. September 2008

Malaria

Ich bin nun seit über einem Monat in Ghana, am 18. September waren es genau 4 Wochen.
Vor ungefähr einer Woche musste ich leider Bekanntschaft mit einer negativen Seite von Ghana machen: Malaria!

Letzten Mittwoch fing es an. Ich fühlte mich extrem schwach und müde und hatte leichte Gliederschmerzen, deshalb legte ich mich ins Bett und ich spürte schon langsam, dass ich Fieber bekomme, Und so war es. Mit meinem Vorgänger Patrick, der auch genug Erfahrung mit dieser Krankheit machte, fuhr ich danach in ein nahegelegenes Krankenhaus, da alle Anzeichen für Malaria standen.
Im Krankenhaus wurde mir im Labor durch einen Pickser in den Daumen Blut abgenommen und untersucht. Nach einiger Zeit bekam ich die Bestätigung. Mein Blutt war infiziert mit Malariaparasiten, die durch einen Stich der Anophelesmücke übertragen werden.

Der Arzt verschrieb mir 2 verschiedene Medikamente zum einehmen und ich kehrte zurück nach Hause.
Die erste Nacht war nicht sehr angenehm. Die zweite Nacht war noch schnlimmer, da ich zuerst starken Schüttelfrost hatte,dann Erbrechen musste und mitten in der Nacht noch einmal mit starken Nieren und Magen bzw. Oberbauchchmerzen aufwachte. Noch dazu kam sehr hohes Fieber (39,5 Grad C).

Am nächsten morgen ging es wieder ins Krankenhaus und dort musste ich auf Grund meines Zustandes auch für die nächsten 2 Nächte bleiben.














Der malariakranke Martin im Krankenhaus mit Infusion. Keine Sorge es geht mir wieder gut :)


Der schlechte Verlauf der medikamentösen Behandlung meiner Malariaerkrankung kommt vermutlich daher:
Einige von euch wissen, dass ich als Prophyla
xe Artemisia Annua zu mir nahm, ein Mittel, dass aus der Traditionell Chinesischen Medizin kommt und in Österreich nur in wenigen Apotheken erhältlich ist, bzw. Nur unter Insidern bekannt ist.
Nun, ich hatt dem Doktor gesagt, ich nehme ein gewisses Kraut als Prophylaxe, aber sagte ihm nicht den Namen davon, weil ich dachte hier in Ghana fangen die nichts mit diesem Mittel an. Da hab ich sehr falsch gedacht, denn ich bekam genau diesen Wirkstoff als Malariabehandlung verschrieben, nur in medikamentöser Form mit dem Namen ARTENEX.
Deshalb glaube ich, da ich Artemisia ja schon als Prophylaxe genommen habe, der Wirkstoff des Medikaments, der eben gleiche Wirkstoff bei mir wirkungslos war.

Wie auch immer,...
Ich lag im Krankenhaus und bekam eine intravenöse Infusion mit dem Wirkstoff Chinin (Quinine auf Englisch). Es war ziemlich interessant, den schon 30 Minuten nachdem der Wirkstoff in meinem Körper geleitet wurde, fühlte ich mich um Welten besser.
Das Kopfweh und das Fieber verschwanden sehr rasch.
Später erfuhr ich, dass Chinin der älteste und stärkste Wirkstoff gegen Malaria ist und schon seit hunderten von Jahren bekannt ist. Im Internetlexikon laß ich nach, dass der Wirkstoff aus der sogenannten Chinarinde gewonnen wird und bitteren Geschmack hat. Der selbe Stoff ist auch in Getränken wie Tonic Water oder Schweppes Bitterlemon vorhanden. Diese Getränke wurden laut Lexikon in Afrika ursprünglich als Malariaprophylaxe konsumiert.

Nach dem Krankenhausaufenthalt musst ich noch bis gestern Früh Chinin in oraler Form einnehmen und dementsprechend fühle ich mich noch relativ schwach. Das Medikament ist sehr stark und schmeckt wirklich sehr bitter.

....BITTER
war auch die Tatsache, dass ich auf Grund der Malaria wertvolle Arbeitszeit und Vorbereitungszeit für die vergangene allererste Schulwoche verlor. Ich konnte leider nicht vollen Einsatz bringen und somiit war dieser erste Woche meiner eigentlichen Arbeit hier noch nicht sehr intensiv.

Ich kann deshalb noch nicht viel über den Schulbetrieb und meine Aufgabenfelder rundherum erzählen bis auf wenige Eindrücke.
Ich habe trotz der körperlichen Schwäche ein bisschen unterrichtet und kann sagen, dass es mir sehr Spass gemacht hat und es eine sehr aufregende und interessante Sache ist vor einer Klasse zu stehen und Wissen zu vermitteln
Mein Eindruck ist auch, dass das gesamt Projekt „Computer Technology“ und die Arbeit von uns 4 österreichischen Volontären in diesem Bereich extrem viel an Potential hat.
Doch viel mehr kann ich im Moment selber noch nicht dazu sagen, da ich selber erst in den ganzen Prozess reinkommen und Erfahrungen sammeln muss.

Eins kann ich aber mit sicherheit sagen, die nächste Woche wird sehr intensiv und anstrengend, deshalb sitz ich gerade hier im Bungalow, erhole mich von den Malariastrapazen und schreibe Berichte, während meine österreichischen Zivikolleggen nach Kumasi (2 Stunden entfernt) auf ein Begräbnis gefahren sind. Dorthin sind wir von einem Lehrer der Schule eingeladen worden, den sein Schwiegervater ist kürzlich verstorben.
Bevor sie abgefahren sind hab ich noch ein Foto von den feschen Burschen gemacht damit ihr mal seht mit wem ich es hier zu tun hab! Kamote Haxn!!! :)


















Marian, Ludwig und Benedict (links nach rechts)




















once again!


















Unser Vorgänger Patick bringt den neuen Kühlschrank.
Am 20. sep. ist er nach Austria geflogen, we all miss him paaaaa
















Martin, unser Assistent und Patrick während dem ausmisten der alten Volontärskleider















Martin Bibini (schwarz) und Martin Obrun(weiß).
Man achte auf mein lustiges T-shirt! Bush Taxi!

Übrigens ist unsere Hauskatze seit 18. September stolze Mutter von 4 Katzenbabys!
Hier ein Beweisfoto von den noch blinden Katzalan.














sweet cats!!!

Donnerstag, 28. August 2008

First Impressions...


Akwaaba /Hos Geldiniz/Welcome/Willkommen in Ghana
Hallo alle Zusammen!

Ich bin seit ungefähr 10 Tagen in Ghana und versuche euch einen kleinen
Überblick über die ersten Eindrücke und Erlebnisse der letzten Tage zu geben.

Das ist garnicht so leicht, den in der ersten Woche ist schon soviel passiert, dass ich garnicht weiß wo ich zum erzählen anfangen soll. Dieses Land ist einfach so voller neuer Eindrücke und Bilder, Gerüche, Menschen, Sprache, Kulutur, Musik, Natur, ...dass es schwer ist zu beschreiben wie das Leben hier ist.

Ich denke, ich kann durch diesen blog zumindest einen kleinen Eindruck meiner Erfahrungen niederbringen um euch Anteil nehmen zu lassen an meinem Leben in Ghana.
Eins muss ich jedoch vorwegnehmen; Ich kann durch diese Dokumentation immer nur einen Ausschnitt der Realität wiederspiegeln, denn um zu erfahren wie es hier wirklich ist muss man schon selber die Reise nach Ghana antreten und mich und meine Kolleggen in unserem Volontärsbungalow besuchen kommen,...

...wo wir schon beim ersten Thema sind:
Mein Zuhause für die kommenden 51 Wochen!!!
(Besucher sind übrigens immer willkommen, gerade gestern haben 2 Bayern bei uns genächtigt, die vielleicht in einem Forstwirtschaft Projekt in der Western Region arbeiten werden.)



















Blick in den bush vom Dach unseres Bungalows















Home Sweet Home


Also unser geliebter Volontärsbungalow ist ein sehr gemütliches Haus in dem es uns an garnichts fehlt, Wir haben eine große Terasse mit gemütlichen Sofastühlen, Tischen und einer saugeilen Hängematte, die perfekt ist zum entspannen, wenn nicht grad die Sonne draufscheint die nahe des Äquators wirklich sehr herunterbrennt.

Wir haben eine große Küche, WC, Dusche, 3 Schlafzimmer und ein riesiges Wohnzimmer mit Bibliothek. Also wirklich gemütlich!!!

Wir haben auch viele Tiere in und rund um unser Haus. Wir besitzen eine Katze, die immer dicker wird(oder schwanger ist?) weil sie die besten Essensreste von uns zum Fraß kriegt.
Ausserdem laufen ständig der Hund, die Hühner und die Ziegen von unserm Nachbarn Yeboah, den Vice Principal unserer Schule, um unser Haus herum. Geegen die Hühner und den Hund hab ich nix einzuwenden aber die Ziegen machen mich fertig, weil sie die Vorderfront unseres Hauses als Klo entdeckt haben und dort alles vollscheißen!!! und das stinkt bis ins Schlafzimmer rein! Eigentlich sollten sie ja eingesperrt sein, aber unser Nachbar nimmt das anscheinend nicht so ernst!?


















Beni beim Entspannen


















Unsere Hauskatze



















Unser Wecker




Kommen wir zu aufregenderen Sachen.
Das Essen:
Obwohl ich im Moment leichte Probleme mit meinem Magen habe zwegs Umstellung usw. muss ich anfangen über das ghanaische Essen zu schwärmen!!!
Fufu Forever!
Gestern gabs für mich das zweite mal Fufu, ein ghanaisches Hauptgericht, zubereitet von unserer geliebten Köchin Vida, die für uns zurzeit 2 mal am Tag montags bis donnerstags kocht.
Dienstag ist Fufu Tag und die Zubereitung ist etwas ganz Besonderes.
Das gestrige Fufu wurde aus Kasawa
und Plantain zubereitet
Kasawa ist eine erdig schmeckende kartoffelartige Wurzel und Plantain(Kochbanane) ist eine große Banane die aber nach Kartoffel schmeckt und nur heiß gegessen wird.

Diese beiden Zutaten werden zusammen weichgekocht und danach wird gepoundet!!!

Das Pounden (Stampfen) ist eine eigene Wissenschaft und ist traditionell ghanaisch.
Ich und mein Kollegge Benni haben unser Glück als Pounder versucht haben aber beide ziemlich schnell schlappgemacht, weil es für uns garnicht so unanstregend ist mit dem langen aus Holz geschnittenen Knüppel (Womma) die Zutaten in der Holzschüssel aus sehr hartem, guten Holz (Wudru) zu zerstampfen. Aber: Es ist volle lustig!!! Und man bekommt großen Appetit
während der Zubereitung, wenn man sieht wie die Maße immer mehr zu einem klebrigen Brei wird. Das wird sie aber erst wenn man den Plantainklumpen mit dem Kasawaklumpen miteinander verbindet, den zuerst werden sie getrennt voneinander zerstampft.

Das Fufu selbst ist einfach eine klebrige, sättigende Angelegenheit mit wenig eigengeschmack, die danach mit Groundnutsoup(mmmmmhhhhh Erdnuss!!!!) , oder Lightsoup(Tomaten) und Chicken genossen wird. Schhhhön scharf!!!





















Beni und Vida beim Stampfen


















Die gekochten Kasawa werden gestampft












Das fertige Fufu mit Lightsoup aufm Tisch



Sonntag, 24. August

Am vergangenen Abend waren wir, so wie jeden Samstag, bei den Salesianern zum Essen eingeladen.Wie einige von euch schon wissen ist das Projekt in dem ich arbeite und wohne eine Bildungseinrichtung der Salesianer, einem Orden gegründet von DON BOSCO. (mehr dazu ein ander mal)
Das Essen war jedenfalls sehr viel und sehr lecker!
Und es ist sehr nett mit den Salesianern über dieses und jenes zu ratschen, ihnen die Gastgeschenke(Wurst und Nussschnaps by Helmut Rothe aus Ma Wörth) zu überreichen bzw. mit ihnen zu konsumieren und Sachen über das Land und das Projekt zu erfahren.
Ich erfuhr auch, dass die Salesianer jeden Sonntag in Bush Dörfer fahren um dort Messen zu halten und das Evangelium zu verkünden,
Mit einem der Italiener namens Brother Paolo machten wir an dem Abend aus, dass wir ihn auf seinen Trip in ein Bush-Village zu begleiten, dass ungefähr eine Stunde vom Projekt entfernt ist.

Auf gehts nach Teacherkrom

Wir machten uns in der Früh auf den Weg fuhren von Odumase weiter direkt in den Bush.
Ich machte es mir bei der Hinfahrt auf der Ladefläche des Toyota Pick Ups "bequem" und staunte über die Natur die an uns vorbeizog. Teilweise hatte man einen atemberaubenden Ausblick über die grüne Landschaft, in der Ferne ragten hellgrüne leuchtende Hügel aus dem dichten, endlos erscheinenden Bush.
Wir fuhren relativ langsam, denn der Weg war unasphaltiert, von Schlaglöchern und kleinen Teichen, die der Regen hinterließ, unterbrochen.
Unterwegs fuhren wir durch andere kleine Dörfer. Kleine Lehmhütten, zueinander gebaut und in deren Mitte eine Feuerstelle.
Nach einiger Zeit trafen wir auf eine große Menschenmenge, die unterwegs war in eine andere Kirche. Sie hatten noch Kilometer vor sich, also nahmen wir sie mit.
Und so kam es, dass wir plötzlich mindestens 30 Leute auf und im Auto verteilt durch den Bush tuckerten, was irgendwie lustig war. Die Leute rangen sich richtig um die Plätze auf der Ladefläche.

In Teacherkrom

Wir hatten unser Ziel erreicht, ein winziges aus wenigen Hütten bestehendes Dorf, fast am Ende des Weges.
Wir gingen in die Kirche, die von den Salesians erbaut wurde. Die Leute warteten schon auf den Father und wir wurden von einem Pastor begrüßt, der als Übersetzer tätig werden sollte.
Ich war gespannt...

Links vom Altar saß der Chor bzw. die Musiker: Ein Balafonspieler, Trommler, Frauen mit Rasseln.
Der Vorsänger stand vor dem Chor und begann zu singen...
Auf einem Schlag setzte der gesamte Chor an die Antwort zu singen und zu spielen.
Es war überwältigend:
die Trommler schlugen mit einer Hand durchgehend auf die Viertel, was die Basis und einen starken Puls vorgab. Die Trommel drang durch und durch und durch die Zwiscenschläge entstand ein grooviger Grundrhythmus. Das Balafon stimmte mit eine verspielten, lockeren Melodie darauf ein.
Der Chor sang mit sehr hoher Stimme eine eingängige, pentatonische Melodie.
Eine Frau, die lautstark im Chor mitsang, faszinierte mich ganz besonders, denn sie spielte auf einer Rassel einen eigenen Rhythmus der sich perfekt einfügte, mehrmals variierte und extrem prägnant war.
Diese Rassel ist selbst hergestellt, aus einem Gras geflochten und mit alten Nägeln oder Samen gefüllt. Am Boden befindet sich ein Metallblättchen, was denn prägenden und scharfen Klang ausmacht.

Nach der Messe wurden wir von Brother Paolo der Gemeinde vorgestellt. Sie namen uns freundlich an und 2 der Bewohner tanzten für uns!
Danach mussten auch wir tanzen, was ziemlich amüsant für die Einheimischen war, die in Lachkrämpfe ausbrachen.

Danach entstanden ein paar gute Bilder. Die Kinder haben noch nicht allzuoft eine Kamera zu Gesicht bekommen und waren begeistert als ich ihnen ein Foto ihrerselbst auf der Digicam zeigte.

















Balafonist

















Nach der Messe


































Rückfahrt
















Donnerstag, 4. September
Gestern kamen Beni und ich von einem Kurzurlaub am Lake Bosumtwi zurück. Dieser See ist der größte natürliche Süßwassersee in Ghana und liegt in der Nähe der Ashanti-Hauptstadt Kumasi. Dieser See liegt wunderschön in der Landschaft umgeben von Hügeln. Das rund um den See ist noch sehr ursprünglich und touristisch noch wenig erschlossen.
Wir kamen in einem ghanaisch-österreichischen Herberge namens Lake Point Guest House unter und blieben für 2 Nächte.
Das Wetter war zwar nicht besonders, aber angenehm da nicht so heiß! Wir genoßen den See und ich fühlte mich fast wie am Wörthersee. Aber nur fast, an Wasserqualität kann der Bosumtwi dem Wörthersee niemals das Wasser reichen.
Wir relaxten ein bissl am Strand in den Hängematten und schlürften frisch von den Palmen geerntete Kokusnüsse. Wir versuchte uns auch im fahren mit dem Fischerfloss, was nicht so einfach war.
Die Natur am See ist wirklich wunderschön und es ist sehr idyllisch. Für die Akan ist der See ein heiliger Ort, den nach der Legende haben die Seelen der Verstorbenen hier ihre letzte Station.













































Wir machten trotz der paradisischen Idylle leider auch negative Erfahrungen mit den Einheimischen, die sehr aufdringlich waren und uns Obrunis natürlich Geld entlocken wollten.
Einer wollte uns einreden er sammle Geld um Kokosnusspalmen rund um den See zu pflanzen und braucht deshalb Geld. Als er merkte er hat keine Chance bei uns wurde er ein bissl aggressiv und verjagte uns. Die Kinder die in der Nähe Tischtennis spielten klärten uns nachher auf, dass er nur ein Betrüger und ist nur auf Touristenjagd.


Als wir wieder Zuhause in Sunyani ankammen waren wir beide sehr froh, denn die Leute hier sind viel angenehmer und garnicht aufdringlich und wenn aufdringlich dann sind sie sehr freundlich.
Gestern Abend kamen auch unsere 2 Koleggen Marian und Ludwig an, die heute ihren ersten Tag hier in Sunyani verbrachten.
Nun sind wir in voller Besetzung und die Vorbereitungsarbeiten für das Kommende Schuljahr können jetzt voll losgehn.

Als Rückblich für meine bisherigen 2 Wochen in Ghana kann ich nur sagen, ich hab mich schon ein bissl hier eingelebt und gewöhne mich langsam an alles.
Die ersten Magenprobleme gingen vorbei, ich hatte Zeit um Land und Leute ein wenig kennenzulernen, ich lerne langsam ein bisschen Twi, war schon beim ersten Live-Konzert tanzen:) , Das Essen ist spitze,....
Alles in allem fühl ich mich hier schon Zuhause und freue mich auf das kommende Jahr.

So in den nächsten Tagen ist einiges zu tun, den das Schuljahr fängt in ungefähr 1 Woche an und es steht einiges an!
Alsdann, Ich melde mich wieder!

Alles Liebe aus Ghana! All the Best!

Martin





Samstag, 14. Juni 2008

Aufbruchstimmung

Hallo liebe Leute!

Es geht los!
Der endgültige Abflugtermin steht fest!

Montag, 18. August , 6:35

... hebe ich ab zuerst nach Frankfurt und von dort Richtung Süden über das Mittelmeer, die Sahara nach Lagos in Nigeria und von dort zur endgültigen Destination: Accra in Ghana!

Ich hab für alle die an meinem Aufenthalt in Ghana interessiert sind einen Blog erstellt wo ich veruche euch so oft wie möglich über mein Befinden/Eindrücke/Erlebnisse/Erfahrungen zu informieren!

Für ein Jahr werde ich, im Zuge der Zivildienstpflicht, in einem Projekt der Salesianer Don Boscos ind Odumase/Sunyani/Brong-Ahafo Region als Teacher in einem EDV Projekt arbeiten.
Meine Aufgabe ist es dort grob gesagt Software Skillz bzw. den Computerführerschein zu unterrichten, aber mehr zu meiner Arbeit folgt in einem ausführlicheren Bericht vor Ort...

Was bleibt noch zu sagen außer, Danke für diese Chance, Danke an alle die mich emotional oder/und finanziell unterstützen, an alle die mir diese Reise ermöglichen...und und und

Ich freue mich auf das kommende Jahr und denn neuen Lebensabschnitt!

Medawase/Thank you/Danke!!!

Ihr hört von mir!

Martin